Im letzten Jahr hat Brasilien ungefähr 125 450 Hektar artenreiche Waldfläche verloren. Im Amazonas-Regenwald haben die Brände im Vergleich mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2018 um 83 Prozent zugenommen – mehr als je zuvor.
Im Jahr 2020 sind wir immer noch auf dem falschen Weg.
Die Brände nahmen im Juli im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 30 Prozent zu, und im August wüteten über 10 000 Feuer im Amazonas-Regenwald.
Etwa 17 Prozent des Amazonasgebiets wurden bereits abgeholzt. Wissenschaftler schätzen, dass sich bei Erreichen eines Höchstwerts von 20 bis 25 Prozent mehr als die Hälfte des Amazonas-Regenwaldes in eine Steppe verwandeln könnte – ein flaches, trockenes, fast baumloses Gebiet, das 15 Prozent der weltweiten Artenvielfalt gefährdet.
Aber nicht nur die Wälder am Amazonas lösen sich in Rauch auf.
Unsere Baumpflanzpartner im Atlantischen Regenwald an der Küste Brasiliens berichten, dass die absichtlich gelegten Brände zugenommen haben, seit Jair Bolsonaro an die Macht gekommen ist.
Seine Top-Down-Botschaft, dass Wälder nicht so wichtig sind wie Wirtschaftswachstum, führt dazu, dass viele Bauern sich nicht mehr bemühen, die Ausbreitung von absichtlich gelegten Bränden in nahegelegene Waldflächen zu verhindern.
Vor diesem Hintergrund überraschen die verheerenden Brände im Amazonasgebiet kaum.
Wie eure Suchanfragen auf Ecosia den brasilianischen Wäldern helfen
Im letzten Jahr haben unsere Baumpflanzpartner 1,6 Millionen Bäume im Atlantischen Regenwald Brasiliens gepflanzt. Dank einer Zunahme an Nutzern nach der verheerenden Waldbrandsaison 2019 konnten wir weitere drei Millionen Bäume finanzieren, von denen der letzte Teil Ende dieses Jahres gepflanzt wird.
Ecosia investierte außerdem 318 712 Euro in die Brandbekämpfung, was dazu beigetragen hat, seit 2018 ca. drei Millionen Bäume zu retten.
Was könnt ihr noch tun, um dem Amazonas-Regenwald zu helfen?
So könnt ihr weiter zum Schutz und zur Wiederherstellung der brasilianischen Wälder beitragen:
- Schafft Bewusstsein für die Brände und für die Bedeutung von Wäldern für die Erhaltung des Lebens von Tieren, Pflanzen und Menschen.
- Ladet die Ecosia-App herunter und regt andere an, es euch gleichzutun. Helft uns, die Brandbekämpfungs- und Wiederherstellungsaktivitäten unserer Partner finanziell zu unterstützen, solange es dafür keine zentrale politische Unterstützung gibt.
- Unterstützt NROs, die den brasilianischen Wald und die indigenen Völker vor Ort schützen, wenn ihr die Mittel dazu habt.
Für eine wirkliche Veränderung muss sich das System verändern
Wo immer ihr lebt, zieht eure Politiker zur Rechenschaft.
Die Europäische Union und die USA sind Brasiliens größte Abnehmer von Fleisch-, Holz- und Sojaprodukten. Fordert eure Politiker auf, ihre Verhandlungsmacht zu nutzen, und nur Produkte zu importieren, bei deren Herstellung sowohl die Rechte der Menschen vor Ort, als auch die Natur, respektiert werden.
Aber der vielleicht dringendste und wirksamste Druck, den wir derzeit ausüben können, liegt im Protest gegen die Unterzeichnung des EU-Mercosur-Handelsabkommens.
Dieses Abkommen zwischen der EU und sechs lateinamerikanischen Ländern, darunter auch Brasilien, sieht eine deutliche Senkung der Exportzölle für Rindfleisch, Soja und Holz vor. In ihrer jetzigen Form würde diese Vereinbarung, die keine Auflagen hinsichtlich der Herkunft dieser Produkte enthält, die Zerstörung des Amazonas zusätzlich befeuern.