Wie regenerative Landwirtschaft den Klimawandel eindämmen kann

Die traditionelle Landwirtschaft ist gescheitert.

Industrielle Landwirtschaft ist heute die Hauptursache für die Waldzerstörung. Sie laugt unsere Böden aus, ist verantwortlich für das Aussterben von Tier-, Insekten- und Pflanzenarten und verursacht etwa 30 % der Treibhausgasemissionen weltweit.

Tatsächlich sind etwa 50–70 % des historisch in den Böden der Welt gebundenen Kohlenstoffs bereits durch die industrielle Landwirtschaft freigesetzt worden.

Das liegt daran, dass moderne Anbaupraktiken darauf ausgerichtet sind, möglichst große Erträge einer einzelnen Feldfrucht zu produzieren. Um dafür Platz zu schaffen und mit der Produktion Schritt zu halten, wird der Ackerboden ständig gepflügt und überdüngt, wodurch keine natürliche grüne Schutzschicht wachsen kann. So ist der Boden ungeschützt gegen Regen, Wind und Hitze.

Regenerative Landwirtschaft könnte all das ändern.

Wenn Landwirtschaft richtig betrieben wird, verbessert und regeneriert sie den Zustand des Bodens kontinuierlich, indem sie seinen Kohlenstoffgehalt wiederherstellt, was wiederum die Gesundheit der Pflanzen, die Wassersicherheit, die Ernährung und den Gesamtertrag verbessert. Genau das ist der Zweck regenerativer Landwirtschaft.

Was ist regenerative Landwirtschaft?

Jede Bodenlandschaft ist ein einzigartiges Ökosystem mit spezifischen Eigenheiten, es gibt also in der regenerativen Landwirtschaft keine Einheitslösung. Vielmehr gibt es allgemeingültige Grundsätze und Praktiken, die allesamt darauf ausgerichtet sind, den Boden möglichst wenig zu stören und ihn die ganze Zeit über bedeckt zu halten.

Grundsätzlich folgt die regenerative Landwirtschaft drei Prinzipien:

  • Den Boden niemals mehr als nötig pflügen oder umgraben,
  • Mischkultur statt Monokultur betreiben,
  • und das ganze Jahr über für Bewuchs auf den Äckern sorgen.

Obwohl immer mehr Landwirte auf der ganzen Welt auf regenerative Landwirtschaft umsteigen möchten, um ihre Böden und ihre Lebensgrundlagen zu schützen, können sie dies in einem industriellen Ernährungssystem, das auf praktisch allen Kontinenten finanziell und politisch aufrechterhalten wird, nicht alleine bewerkstelligen.

Die Kleinbauern im globalen Süden sind die größten Verlierer unseres gegenwärtigen, degenerativen Agrarsystems. Die Umsetzung regenerativer Landwirtschaft ist eine Frage der Klimagerechtigkeit.

Wie Ecosia die regenerative Landwirtschaft unterstützt

Darum konzentrieren sich unsere Baumpflanzprojekte auch primär darauf, regenerative Praktiken zu unterstützen. In Kombination mit Aufforstung wäre die regenerative Landwirtschaft in der Lage, den Löwenanteil der CO2-Emissionen zu neutralisieren.

In diesem Jahr haben wir auch die zweite Auflage eines Wettbewerbsfonds für Landwirte in Europa eingerichtet. Damit wollen wir Menschen unterstützen, die auf regenerative Landwirtschaft umsteigen oder ein ganz neues Projekt beginnen wollen. Wir hoffen, damit den Wechsel zu Praktiken der regenerativen Landwirtschaft in Europa anzuregen und zu fördern.

Alle Einzelheiten zur Bewerbung – teilt sie gerne mit allen, die daran interessiert sein könnten – findet ihr hier.

Aber um ehrlich zu sein – das wird nicht reichen. Eine dauerhafte, systemische Veränderung in unserem Ernährungssystem braucht unser aller Unterstützung.

Wo Ihr eure Lebensmittel kauft, wie viel Abfall ihr produziert oder wie ihr eure Stimme nutzt, um die Politik zu beeinflussen – all das spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, ob wir das System ändern können oder nicht.

Seht euch das Video an, um mehr darüber zu erfahren, warum die regenerative Landwirtschaft in der Lage ist, den Klimawandel einzudämmen, und wie ihr helfen könnt, den Ball ins Rollen zu bringen.

Vielen Dank an Ackerpulco, Finck Photography und Benedikt Bösel die uns Videobilder zur Verfügung gestellt haben.

Titel-Bild  von Foodorama, ursprünglich für PUR Projet aufgenommen.

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