Ob Fiction oder Non-Fiction, klassische oder moderne Literatur: Im Folgenden findet ihr eine Liste der Lieblingsbücher unseres Teams zum Thema Klima.
Diese Bücher vermitteln nicht nur ein besseres Verständnis des Klimawandels und der Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur, sondern erläutern außerdem, warum Experten der Überzeugung sind, dass eine neue Ära angebrochen ist: das Anthropozän:
1. Der stumme Frühling von Rachel Carson
Empfohlen von Joshi, redaktioneller Leiter bei Ecosia
Der stumme Frühling von Rachel Carson – das Buch, das die Umweltbewegung auf den Weg brachte – hat mir mit unbestechlicher wissenschaftlicher Stringenz und geradezu erschütternder Prosa vor Augen geführt, wie sehr alle Dinge miteinander verbunden sind. Stört man dieses Gleichgewicht, hat das weitreichende Konsequenzen: Erderwärmung, mit Pestiziden verseuchte Lebensmittel, eine Million vom Aussterben bedrohte Arten – also eine Welt kurz vor dem Kollaps. Würden die führenden Politiker Der Stumme Frühlinglesen – was ich bezweifle – würden sie unseren Planeten nicht länger als Selbstbedienungsladen und Müllhalde missbrauchen. Dann würden sie erkennen, wie zerbrechlich und vergänglich seine Schönheit ist. Dann wäre ihnen bewusst, dass unser Lebensraum und unsere Zukunft mit jenen aller andern Lebewesen der Erde untrennbar verbunden sind. Und sie würden das Ungleichgewicht wahrnehmen zwischen unserer modernen, ausbeuterischen Lebensweise und dem großen Ganzen, das so viel größer ist als wir selbst.
2. Unser Kosmos von Carl Sagan
Empfohlen von Stuart, Senior Product Manager bei Ecosia
Vergesst die Rollkragenpullover und die weichgespülten TV-Serien der 80er-Jahre. Ich habe das Buch im Alter von 16 Jahren gelesen, oder genauer gesagt: Ich habe es in wenigen Tagen intensiver Lektüre von der ersten bis zur letzten Seite förmlich verschlungen. Das Buch hat mir die Antwort auf die Frage geliefert, was ich mit meinem Leben anfangen soll, um möglichst viel über die Welt zu erfahren und darüber, wie sie tickt. Und so wurde Physik zu meiner großen Leidenschaft. Unser Kosmos lehrt uns, etablierte Grundsätze in allen Bereichen zu hinterfragen. Dieses Buch vermittelt große Gedanken in leicht verständlicher Sprache, und man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass es das inzwischen so beliebte Genre des Science-Writing, des wissenschaftlichen Schreibens, begründet hat. Auf einer Reise durch unser Sonnensystem erhalten wir einen Eindruck von der Fragilität des Lebens und werden Zeugen einer gigantischen Klimakatastrophe auf unserem Nachbarplaneten Venus. Dieses Buch vermittelt ein Gefühl der Ehrfurcht und der Demut, das wir alle empfinden sollten, wenn wir unseren kostbaren Planeten als Sandkorn am Rande des Kosmos wahrnehmen. Wir sollten Carl Sagans mahnende Worte als ernst zu nehmende Warnung betrachten, denn „wenn wir vor Aberglauben oder Gier oder Dummheit kapitulieren ... liegt es in unserer Macht, unsere Zivilisation und vielleicht sogar unsere Spezies zu vernichten.“
3. Land Grabbing von Fred Pearce
Empfohlen von Fátima, Community Lead und Video Strategist bei Ecosia
Wem gehört die Erde? Dies ist vielleicht einer der umfassendsten Berichte darüber, wie entscheidend klar definierte Bodenrechte für die Ernährungssicherheit sind. Oder umgekehrt, wie das Fehlen von Bodenrechten die Nahrungssicherheit gefährdet, die Menschenrechte verletzt, und eine treibende Kraft hinter der weltweiten Bodendegradation darstellt. Der Machtkampf zwischen Industriestaaten, Landwirtschaftskonzernen und anderen Akteuren im Kampf um kostbaren Grund und Boden treibt den Klimawandel voran. Zu laxe Bodenrechte sind die Hauptursache, weshalb „Landerwerb“ zu „Land Grabbing“ geworden ist, also mehr oder weniger gewaltsame „Landaneignung“. Mehr als 70 % solcher Geschäfte finden in Ländern mit undemokratischen Regierungen statt, die den Grund und Boden ländlicher Gemeinden – häufig Minderheiten – an ausbeuterische Unternehmen verschleudern. Und zwar zu einem geradezu lächerlichen Preis, verglichen mit den gewaltigen Profiten der neuen Besitzer. Eine Pflichtlektüre für jeden, der das System hinter der weltweiten Nahrungsmittelproduktion verstehen möchte.
4. Drawdown von unterschiedlichen Autoren
Empfohlen von Christian, CEO & Gründer von Ecosia
Dieses Buch ist der umfassendste jemals vorgestellte Plan zur Abwendung eines Klimakollapses. Es behandelt nicht nur das globale Potenzial zur CO2-Reduktion, sondern befasst sich außerdem mit den wirkungsvollsten Möglichkeiten, die Atmosphäre gegen Treibhausgase zu schützen. Dabei zählt natürlich das Pflanzen von Bäumen zu den effektivsten und skalierbarsten Methoden, die zur Lösung der globalen Erwärmung vorgeschlagen werden (ein Großteil des Inhalts des Buches beschäftigt sich genau mit diesem Aspekt). https://www.drawdown.org/
5. Restoration Agriculture. Real-world permaculture for farmers von Mark Shepard
Empfohlen von Wolfgang, COO von Ecosia
Ein Buch voller Überraschungen über die Grundsätze unseres Landwirtschaftssystems. Es beschränkt sich nicht auf die Abwärtsspiralen in der industriellen Landwirtschaft, sondern kritisiert auch den Anbau einjähriger Kulturen – Pflanzen, die jedes Jahr aufs Neue Pflügen, Düngen, Säen und Jäten erfordern. Shepard bezeichnet dies als „STUN“ – „Sheer, Total, Utter Neglect“ („Reine, totale, absolute Vernachlässigung“). Warum verwenden Landwirte ihre meiste Zeit darauf, zu töten, was leben möchte, und am Leben zu erhalten, was sterben möchte? Als Alternative propagiert der Autor die Permakultur (dauerhafte Landwirtschaft) und den Anbau mehrjähriger Pflanzen, die vom Prinzip her nur noch geerntet werden müssen. Shepard vertritt den Standpunkt, dass es mehr Sinn ergibt, mit der Natur zu arbeiten als gegen sie. Und das bedeutet auch, auf den Anbau einjähriger Pflanzen zu verzichten.
6. Das geheime Leben der Bäume von Peter Wohlleben
Empfohlen von Génica, Country Manager von Ecosia Deutschland
Peter Wohlleben ist der wohl bekannteste deutsche Forstwirt. Er ist Autor mehrerer Bücher über den Wald und das Leben in der Natur. Dieses ist mein Lieblingsbuch von Wohlleben, und es handelt vom Leben der Bäume – ein Konzept, das den meisten von uns fremd sein dürfte. Aber Wohlleben klärt uns darüber auf, dass Bäume miteinander kommunizieren, dass sie Schmerz empfinden, und er offenbart, warum die deutsche Forstwirtschaft so schädlich für die Bäume ist. Seine wissenschaftlich fundierten und doch auch für Laien gut verständlichen Bücher haben sich weltweit in verschiedenen Sprachen millionenfach verkauft und gewissermaßen einen Baumtrend losgetreten. Wohllebens Bücher bilden eine wichtige Grundlage meiner Arbeit bei Ecosia. Sie haben mir geholfen, zu verstehen, dass die Bäume, die Ecosia pflanzt, viel mehr sind als „nur“ Bäume.
7. This changes everything von Naomi Klein
Empfohlen von Hannah, Chief Marketing Officer bei Ecosia
Wer die Ursachen für die Klimakrise verstehen möchte, sollte dieses Buch lesen. Naomi Klein erläutert klar und präzise das ökonomische sowie politische Modell, das der Umwelt auf unserem Planeten so großen Schaden zugefügt hat, und erklärt in einem weiteren Schritt, was sich ändern muss. Dieses Buch ist nicht nur erhellend, sondern auch eine spannende Lektüre voller faszinierender Details, Anekdoten und Geschichten, die die Lage wirklich verständlich machen.
8. Gaia, die Erde ist ein Lebewesen von James Lovelock
Empfohlen von Fred, Mitbegründer der Bewegung Ecosia on Campus
In diesem Buch stellt der Wissenschaftler James Lovelock seine berühmte Gaia-Hypothese vor. Kernaussage seiner These ist, dass die Erde über ein komplexes selbstregulierendes Ökosystem verfügt, das Leben fördert und erhält. Er untersucht, wie Bäume den Sauerstoffgehalt in der Biosphäre regulieren und inwieweit mikroskopisch kleine Pflanzen ganz entscheidend dazu beigetragen haben, die Voraussetzungen für die Entwicklung höher entwickelter Lebensformen auf der Erde zu schaffen. Die Lektüre dieses Buches hat mir bewusst gemacht, in welchem Maße wir unsere Existenz den Pflanzen verdanken, die den Planeten überhaupt erst bewohnbar gemacht haben.
9. Happy City: Transforming our Lives Through Urban Design von Charles Montgomery
Empfohlen von Nikki, Marketing Analytics Lead bei Ecosia
Was ist Glück? Welchen Einfluss hat unser städtisches Umfeld auf unsere Gesundheit und unsere Laune? Auf der Grundlage vergangener und neuer Erkenntnisse aus Psychologie, Neurowissenschaften und urbanen Experimenten bereist Montgomerty die ganze Welt – auf der Suche nach den Faktoren, die eine glückliche Stadt ausmachen. Und was er hierbei entdeckt, ist wirklich aufschlussreich. Dieses Buch hat meine Wahrnehmung meiner bebauten Umwelt grundlegend verändert. Ein beeindruckendes Buch darüber, wie Stadtplanung Gesellschaften und die Welt, in der wir leben, nachhaltig zu verändern vermag. „Die glückliche Stadt ist eine grüne Stadt mit niedrigen CO2-Emissionen, und wir alle können dazu beitragen, dieses Ziel zu verwirklichen“.
10. Das Jahr der Flut von Margaret Atwood
Empfohlen von Lasse, CTO bei Ecosia
Zwei Jahrzehnte nach Der Report der Magd erzählt Atwood die Geschichte einer weiteren gesellschaftlichen Dystopie, diesmal ökologischen Ursprungs – oder doch nicht? Dieses Buch, ein Band der MaddAddam-Trilogie, ist viel spekulativer als ihr vorausgegangener Roman über die fundamentalistische Theonomie, die seit einiger Zeit wieder aktuell ist. Und auch wenn seine Veröffentlichung inzwischen gut zehn Jahre zurückliegt, erscheint mir dieses Buch heute umso relevanter und beinahe unheimlich in seiner Voraussicht. Es gibt nichts Besseres als eine gute dystopische Phantasie, um all diese rasanten und oft scheinbar isolierten Entwicklungen, die wir beobachten, miteinander zu verknüpfen, sie greifbarer und dringlicher erscheinen zu lassen, als es die Wissenschaft in der Regel vermag.
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