In den letzten Jahren haben Marken damit begonnen, Versprechen über ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu machen. Uns wird erzählt, dass sie bis 2030 „klimaneutral“ sein möchten, dass sie grüne Energie verwenden und Bäume pflanzen.
In der Regel nehmen wir ihnen diese Versprechen ab, weil wir ihnen glauben möchten. Wir wollen in einer Welt leben, in der Versprechen eingehalten werden. Marken und ihre Marketingagenturen sind sich dessen bewusst und nutzen dies aus.
Denn eigentlich befinden sich nur wenige Marken auf dem richtigen Kurs, um ihre Ziele einzuhalten. Die Kluft zwischen den Versprechen und Taten von Unternehmen war noch nie größer.
Glauben wir aber kurz an das Gute in allen und nehmen an, dass diese Unternehmen auch meinen, was sie sagen. Stellen wir uns vor, dass sie ihre Ziele erreichen. Sollten wir jetzt alle erleichtert aufatmen?
Ganz und gar nicht, denn oftmals sind diese Ziele gar nicht so ehrgeizig, wie sie klingen, sondern eine Form von Greenwashing. Man kann beispielsweise behaupten, „CO2-neutral“ zu sein, während man gleichzeitig giftige Emissionen verursacht, die man mit billigen, ineffizienten CO₂-Kompensationen ausgleicht. Genauso kann man behaupten, dass man Bäume pflanzt, während man dabei aber gefährliche Monokulturen unterstützt, statt artenreiche Wälder aufzubauen. Unternehmen, darunter fossile Energieunternehmen, geben an, dass sie „grün“ oder „klimaneutral“ sind. Dafür mussten sie nur etwas Geld ausgeben, ohne aber ihre schädlichen Verhaltensweisen zu ändern.
Wie können wir also die Klimakatastrophe abwenden, indem wir die Erderwärmung unter 2 °C halten?
Die Antwort ist überraschend einfach: Solange viele Unternehmen und Länder ihre klimaneutralen Ziele nicht wirklich einhalten, müssen wir anderen mehr als nur klimaneutrale Ziele haben. Denkt nur mal darüber nach: Auch wenn die Hälfte aller Unternehmen wie durch ein Wunder CO2-neutral würde, verfehlten wir dennoch die weltweite Klimaneutralität, denn die andere Hälfte der Unternehmen würde weiterhin die Umwelt verschmutzen. Wir können nicht bloß herumsitzen und darauf warten, dass jeder seinen Teil erfüllt – die Zeit rennt uns davon.
Die Klimakrise ist mittlerweile so ernst, dass „klimaneutral“ und „nachhaltig“ als Ziele nicht mehr ausreichen, denn sie werden uns nicht retten. Wenn Firmen uns versprechen, dass sie bis 2040 „neutral“ sind, sollte uns das nicht zufriedenstellen, sondern alarmieren.
Ein neues Modell
Diese Überlegungen haben uns dazu gebracht, ein regenerierendes statt klimaneutrales Unternehmen zu sein. Ecosia wird nicht mit 100 %, sondern 200 % erneuerbaren Energien betrieben. Wir produzieren nicht nur ausreichend erneuerbare Energie für all unsere Suchanfragen, sondern die doppelte Menge. CO2-neutral? Ecosia ist CO2-negativ! Wir binden also mehr CO₂, als wir produzieren – dank der von uns gepflanzten und geschützten Bäume.
Wir haben kürzlich unseren Regenerationsbericht für 2020 veröffentlicht. Er beschäftigt sich damit, was es bedeutet, regenerativ zu sein. Im von ClimatePartner geprüften Bericht konzentrieren wir uns darauf, wie viel CO₂ wir im Jahr 2020 ausgestoßen, wie viel wir aufgenommen und verhindert haben (Spoiler: über 10.000 Mal so viel). Wir gehen auch auf die Solaranlagen ein, die wir gebaut haben, und auf einige unserer grünen Investitionen. Den vollständigen Bericht könnt ihr hier herunterladen oder ihr könnt euch diese Grafik auf Instagram anschauen.
Durchschnittlich entfernt jede Suche mit Ecosia 1 kg CO₂ aus der Luft.
Wir hoffen, dass unser Bericht auch andere Unternehmen dazu bewegt, umzudenken. Progressive Unternehmen wie Ecosia dürfen nicht nur aufhören, Teil des Problems zu sein, sondern wir müssen alle zum Teil der Lösung werden.
Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel: Neutralität war gestern. Regeneration ist die Zukunft.