Wie hängen Klima- und Biodiversitätsschutz zusammen, und warum ist es so wichtig, beides zusammen zu denken und umzusetzen? Wie kann man die Gesundheit von Mensch, Tier und Natur in ihrer Wechselbeziehung besser schützen, und wie können wir Europäerinnen und Europäer mit unserer Ernährung und die Bäuerinnen und Bauern mit ihrer Landbewirtschaftung dazu beitragen, dass auch 2050 noch alle auf unserem Planeten satt werden und die Böden nicht ausgelaugt sind von Pestiziden?
Das Leibniz-Forschungsnetzwerk Biodiversität hat in den 10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2024 in zehn Schlüsselbereichen des Erde-Mensch-Systems wissenschaftliches Wissen fundiert aufgearbeitet und mit konkreten Empfehlungen versehen, wie wir als Gesellschaft zu einem gesunden Leben auf einem gesunden Planeten beitragen können.
Wusstet Ihr zum Beispiel, dass der Konsum von tierischen Produkten für 75 Prozent der genutzten Fläche und für 77 Prozent des Biodiversitätsverlusts verantwortlich ist? Eine Ernährungsumstellung auf vegane Ernährung würde die Landnutzungs- und Biodiversitätsverluste um rund die Hälfte reduzieren! Aber auch schon der Genuss von weniger Fleisch hilft, unseren Landnutzungs- und Biodiversitätsfußabdruck um rund 20 Prozent zu reduzieren. Als weiterer positiver Nebeneffekt macht uns eine stärker pflanzenbasiertere Ernährung auch gesünder.
Die Auswirkung des Lebensmittelkonsums auf die Biodiversität verringern
Wusstet Ihr zudem, dass Nutztiere wie Kühe, Schweine und Hühner weltweit fast doppelt so viel Biomasse ausmachen wie wir Menschen (62 zu 34 Prozent)? Lediglich vier Prozent der Biomasse sind überhaupt noch wildlebende Säugetiere! Dieses ungünstige Verhältnis verringert die Resilienzfunktion der Biodiversität und erhöht das Risiko für Zoonosen wie Covid-19. Auch hier können wir alle mit bewussten Ernährungsentscheidungen zu mehr oder weniger Nutztierhaltung beitragen (durch höheren bzw. geringeren bis keinen Fleischkonsum).
Ein gesundes Leben auf einem gesunden Planeten ermöglichen
Und wusstet Ihr, dass 91 Prozent der Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität positive Auswirkungen auf den Klimaschutz haben? Der Schutz alter und diverser Wälder schafft zum Beispiel CO2-Speicher, die wirksam zum Klimaschutz beitragen. Auch die Wiedervernässung von Mooren, die in den letzten Jahrzehnten unter anderem für landwirtschaftliche Anbauflächen entwässert wurden, leistet einen wichtigen Beitrag. Es gibt aber noch viele weitere Lösungen, die über den Naturschutz zum Klimaschutz führen.
Klima- und Biodiversitätsschutz gemeinsam verwirklichen
Diese und viele weitere Fakten rund um die Biodiversität findet Ihr in den 10 Must-Knows aus der Biodiversitätsforschung 2024, die Ihr hier kostenlos herunterladen könnt.
Schreibt den Kolleginnen Dr. Kirsten Thonicke und Eva Rahner von Leibniz Biodiversität gerne, welche der Empfehlungen und Wissenshäppchen Euch besonders gefallen haben und welche Ihr vielleicht selbst gleich umsetzen werdet. Ihr könnt auch jederzeit Fragen an sie loswerden, mit ihnen diskutieren oder sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Wenn Ihr Euch weiter mit Biodiversitätswissen anfüttern wollt, legen wir Euch den saisonalen Newsletter von Leibniz-Biodiversität wärmstens ans Herz.