Unsere Zukunft erscheint immer ungewisser, und Hoffnung ist ein seltenes – aber unverzichtbares – Gut geworden. Es sind für uns alle schwere Zeiten.
Und doch erzielen die Menschen überall auf der Welt trotz widriger Voraussetzungen Fortschritte. Ihre Geschichten der Hoffnung machen selten Schlagzeilen, sind aber nicht weniger real. Zu einer objektiven Betrachtung der Welt gehört beides: Tragisches und Hoffnungsvolles.
Ich habe Naliaka in einem kleinen Dorf in Kenia kennen gelernt und von ihrer Geschichte der Hoffnung erfahren. Sie ist eine 64-jährige Farmerin, hat neun Kinder großgezogen und gehört zu den erfolgreichsten Umweltschützerinnen, die mir je begegnet sind.
Vor einigen Jahren hat sie erkannt, dass der Fluss, von dem ihre Dorfgemeinschaft abhängig ist — weil er sie mit Trinkwasser, mit Wasser zum Kochen, Waschen und Bewässern der Felder versorgt — in Gefahr ist. Der umliegende Wald war großflächig abgeholzt worden. Die Bäume bewahrten den Fluss nicht mehr vor Erosion und der damit verbundenen Verschmutzung des Wassers. Das Wasser wurde nicht mehr von ihren Wurzeln gefiltert, und Laub und Äste zogen keinen Regen mehr an. Alles, was die Dorfbewohner als selbstverständlich betrachteten, war gefährdet.
Aber Naliaka hatte Hoffnung und handelte entschlossen. Gemeinsam mit ihren Freunden und mit Unterstützung von Green Belt Movement, dem Partner von Ecosia vor Ort, gründete Naliaka eine Baumschule. Über Jahre hinweg sammelte sie Samen, zog Setzlinge heran und forstete den Wald wieder auf, der den Fluss über Jahrhunderte geschützt hatte.
An dieser Stelle ein paar Hintergrundinformationen: Der Green Belt Movement, unser Baumpflanz-Partner in Kenia, wurde von Prof. Wangari Maathai gegründet. Sie wurde als erste afrikanische Frau mit einem Nobelpreis ausgezeichnet — für ihren unermüdlichen politischen Einsatz sowie dafür, dass sie Dorfgemeinschaften in Kenia ermutigt hat, im Umfeld gefährdeter Gewässer Bäume zu pflanzen. Wangari wollte über das Bäumepflanzen die Menschen – auch jene am Rande der Gesellschaft – dabei unterstützen, für ihre Menschen- und Umweltrechte zu kämpfen.
Naliaka wurde von Wangari Maathai ausgebildet. Ihr verdankt sie ihre umfassenden Kenntnisse über Bäume und ihre Bedeutung für den Gewässerschutz. Dank eurer Suchanfragen wird Naliakas Baumschule vom Green Belt Movement unterstützt. Mit anderen Worten: Mit euren Suchanfragen schützt ihr diesen Fluss. Und diese globale Solidarität, diese weltweite Sorge um die Zukunft unseres Planeten gibt Anlass zur Hoffnung – nicht nur für Naliaka, sondern für uns alle.