Make Ecocide A Crime

CERI
Autorin

Ceri

Marketing Assistentin bei Ecosia

Es gibt nicht den einen Weg im Kampf gegen die Klimakrise. Dafür ist das Problem zu groß, zu komplex. Klimaschutzaktionen müssen demgemäß ebenso vielseitig sein wie das Ökosystem, das sie schützen wollen. "What we can do", ist eine Serie, die inspiriert ist von den Changemakern unserer Zeit. Was tun sie, um unseren Planeten zu retten? Was waren ihre ersten Schritte? Was gibt ihnen Hoffnung? Wir brauchen Klimaschutzaktionen. Und wir sagen euch, was wir alle tun können.

Heute haben wir mit Jojo Mehta gesprochen, der Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Stop Ecocide International, die sich dafür einsetzt, dass umweltschädliche Praktiken wie Umweltverschmutzung und die Abholzung von Wäldern weltweit unter Strafe gestellt werden.


Erzähle uns mehr über deine Klimaschutzaktion.

Ich leite die globale Kampagne „Stop Ecocide“, die sich dafür einsetzt, dass der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) Ökozid als internationales Verbrechen anerkennt. Ökozid ist Mord an unserem Zuhause: „Öko“ ist vom griechischen oikos (Haus) abgeleitet und „zid“ vom lateinischen Verb cidere (töten).

Ökozid ist Mord an unserem Zuhause: „Öko“ ist vom griechischen oikos (Haus) abgeleitet und „zid“ vom lateinischen Verb cidere (töten).

Ökozid zu einem Verbrechen zu erklären, würde bedeuten, dass Staaten und Unternehmen für die massive Schädigung der Natur zur Rechenschaft gezogen werden können. Das würde künftigen Schädigungen entgegenwirken.

Wie bist du zur Klimaaktivistin geworden?

Meine tiefe Verbundenheit mit der Natur zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben. Ich habe das von meinen Eltern übernommen, insbesondere von meiner Mutter, einer Dichterin und Songwriterin, deren größte Inspiration schon immer die Erde war.

Viele Jahre war ich Schreibtischaktivist, habe Briefe an Parlamentsmitglieder verfasst und Petitionen unterschrieben. Dann bin ich auf Fracking gestoßen und das hat mich wachgerüttelt.

Viele Jahre war ich Schreibtischaktivist, habe Briefe an Parlamentsmitglieder verfasst und Petitionen unterschrieben. Dann bin ich auf Fracking gestoßen und das hat mich wachgerüttelt. Ich habe mich mit unserem örtlichen Parlamentarier über diese äußerst umweltschädliche Praktik unterhalten, aber er ist allen meinen Fragen ausgewichen. Das war ein Schlüsselmoment für mich. Ich erinnere mich noch gut, dass ich nach diesem Gespräch nur einen Gedanken hatte: „Das muss aufhören.“

Diese Begegnung hat mich dazu bewogen, mich der Anti-Fracking-Community anzuschließen, Vorträge zu halten und Flyer zu verteilen, um die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Hierüber habe ich dann die Anwältin Polly Higgins kennengelernt, die bereits an dem Konzept der Anerkennung des Ökozids als Straftat arbeitete. Gemeinsam haben wir Stop Ecocide gegründet und bis zu ihrem Tod 2019 eng zusammengearbeitet.

Womit finanzierst du deinen Klimaaktivismus?

Sich zusätzlich zu einer Vollzeitbeschäftigung zu engagieren kann eine große Herausforderung sein. Leider ist das aber eine Realität für viele Aktivist*innen und Leute in diesem Bereich. In den ersten vier Jahren unserer Zusammenarbeit haben Polly und ich keinen Cent verdient. Ich kann mich sehr glücklich schätzen, dass Stop Ecocide inzwischen einen Umfang erreicht hat, der es mir ermöglicht, mir selbst ein Gehalt zu zahlen, was eine große Erleichterung ist.

Viele von uns arbeiten zu sehr mit dem Kopf, aber es ist wichtig, darauf zu achten, wie sich die Arbeitsbelastung auf den Körper auswirkt.

Viele von uns arbeiten zu sehr mit dem Kopf, aber es ist wichtig, darauf zu achten, wie sich die Arbeitsbelastung auf den Körper auswirkt. Inzwischen höre ich mehr auf meinen Körper und gönne mir Pausen, wenn er mir signalisiert, dass es zu viel wird. Auch habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag mindestens ein paar Minuten barfuß in meinen Garten zu gehen, für den ich mich sehr glücklich schätze.

Welche Erfolge hast du in letzter Zeit verbuchen können?

Ein herausragender Meilenstein für Stop Ecocide war die Veranstaltung im Dezember vor dem Internationalen Strafgerichtshof parallel zur ICC-Versammlung. Sie wurde von drei souveränen Staaten – Vanuatu, Samoa und Bangladesch – mit ausgerichtet, drei der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Staaten der Welt. Damit wurde das Thema Ökozid im Forum des Internationalen Strafgerichtshofs zur Sprache gebracht, was wir schon seit Jahren angestrebt hatten.

Welche Klimalösung hat dir in letzter Zeit Hoffnung gemacht?

Ich glaube, die Investment-Welt erkennt langsam den Ernst der Klimakrise. Das International Corporate Governance Network, dem große Finanzunternehmen wie UBS und Ernst and Young angehören, hat eine Erklärung an die Präsidentschaft der COP26 geschickt, mit Empfehlungen darüber, wie die Regierungen wirtschaftliche Maßnahmen im Zeitalter des Klimawandels unterstützen können. Eine der Empfehlungen lautete, dass die Regierungen in dem Bestreben, Ökozid als Straftatbestand zu definieren, international zusammenarbeiten sollten.

Unternehmenspraktiken, die Ökosysteme zerstören, können kurzfristige finanzielle Vorteile bringen. Aber die Menschen wollen in Unternehmen investieren, die in der Lage sind, dem Klimawandel standzuhalten. Wenn die Politiker sehen, dass die Finanzwelt den Ökozid ernst nimmt, dann besteht echte Hoffnung, die Kampagne voranzubringen.

Wie kann jemand, der das hier liest, deine Arbeit unterstützen?

Nichts hat so viel Macht wie die Verbreitung von Informationen. Die gesamte Ökozid-Bewegung ist ein globales Phänomen, und je mehr Menschen davon wissen – je bekannter sie wird –, desto schneller geht es voran. Die wahre Macht liegt im Dialog. Sprecht über den Ökozid!

Was du tun kannst, findest du auf der Website "Stop Ecocide".

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