Wir erzeugen inzwischen nicht nur genügend Energie aus erneuerbaren Ressourcen für die Verarbeitung aller Suchanfragen über Ecosia, sondern doppelt so viel. Das heißt, dass mit jeder Suchanfrage über Ecosia schmutzige Energie aus dem Stromnetz gedrückt wird.
Sonnenenergie ist gewissermaßen der leitende Stern meines Berufslebens. Vor fünfzehn Jahren bin ich zu dem Solarenergie Pionier Q-Cells gestoßen, der innerhalb weniger Jahre zum weltgrößten Hersteller von Solarzellen geworden ist. Die Basistechnologie war damals bereits recht weit entwickelt, aber Solarenergie war immer noch vergleichsweise selten und teuer. Damals ging es primär um Wachstum und Kostensenkung. Gemeinsam mit unseren Lieferanten mussten wir Maschinen verbessern, Prozesse optimieren und Architekturen anpassen.
Ein Jahrzehnt später sind Sonnen- und Windenergie die günstigsten Energiequellen der Welt und lösen alte, umweltbelastende Quellen wie Kohle, Gas, Erdöl, Braunkohle und Atomenergie ab.
Tatsächlich ist die Vielseitigkeit der Sonnenenergie verblüffend. Sie treibt meine Uhr an. Außerdem erzeugt sie Strom im neuesten und größten Zuwachs zum Solar-Portfolio von Ecosia: einem Anteil an einer Solaranlage von Naturstrom in Rottenbach, in Bayern, die sich über ein Dutzend Hektar erstreckt. Zwischen den Modulen wurde eine insektenfreundliche Wiese gesät, um die Artenvielfalt in einer Gegend zu erhöhen, die von konventioneller Landwirtschaft geprägt ist.
Die Anlage verkauft Strom aus erneuerbarer Energie für unfassbare 0,05 € pro kWh – unser Gewinn eingeschlossen. Das ist viel preisgünstiger als Strom aus modernsten Kohle-, Gas-, Braunkohle oder Atomkraftwerken, und das, obwohl Letzterer im Verborgenen subventioniert wird. Ganz zu schweigen von den umweltschädlichen Emissionen.
Ecosia hat darüber hinaus in Deutschland vier weitere Solaranlagen auf Gebäudedächern installiert und weitere befinden sich im Aufbau: von Beckdorf im Norden bis Ettenbühl im Süden, von Emsbüren im Westen bis Groß-Schacksdorf im Osten. Hiermit unterstützen wir nicht nur den Wechsel zu erneuerbaren Energien. Oft kommen wir auch für die fachgerechte Entsorgung des Asbests von den Dächern auf, um die Häuser wieder bewohnbar zu machen. So standen beispielsweise die Gebäude, auf denen unsere Solaranlage in Aue installiert wurde, lange Zeit leer. Inzwischen sind die Wohnungen wieder bewohnt und Werkstätten sind eingezogen, die Arbeitsplätze in einer strukturschwachen Region bieten.
Zusammen mit der Solaranlage in Rottenbach wird nicht nur genug Strom erzeugt, um alle Suchanfragen über Ecosia mit erneuerbaren Energien zu verarbeiten, sondern doppelt so viel.
Aber damit geben wir uns noch nicht zufrieden. Wir haben außerdem in Kenia in zwei Anlagen von ecoligo investiert, einem Berliner Start-up, das über Crowdfunding kommerzielle Solaranlagen in Entwicklungs- und Schwellenländern finanziert und baut. Die Solarenergie ermöglicht eine zuverlässigere Stromversorgung der Kunden und ersetzt häufig Dieselgeneratoren – die wohl umweltschädlichste und teuerste Form der Stromerzeugung.
Kurz: die anfänglichen technischen Herausforderungen, mit denen Sonnen- und Windenergie zu kämpfen hatten, wurden überwunden. Jetzt gilt es, diese umweltfreundlichen Formen der Energiegewinnung möglichst schnell weltweit auszubauen. Heute werden ca. 40 % des deutschen Stroms mit erneuerbaren Ressourcen erzeugt. In einem zukünftigen Blog-Post werde ich erläutern, warum dieser Anteil so viel langsamer wächst als er könnte, und was Einzelpersonen, Unternehmen und Politiker tun können, um den weltweiten Wechsel hin zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen.