Google handelt wettbewerbswidrig: ein offener Brief an die EU

Gemeinsam mit anderen alternativen Suchmaschinen haben wir einen offenen Brief an die EU-Kommission gesendet, in dem wir Android's so genannten "Choice Screen" thematisieren – den wir auch schon zuvor kritisiert haben.

Google ist in den vergangenen zehn Jahren zu einem der größten Monopolisten in der Geschichte der Menschheit geworden. Seine Suchmaschine hat einen Marktanteil von 87 % – in keiner anderen Branche würde eine solch dominante Stellung von den Kartellaufsichtsbehörden toleriert werden. Seit der Kartellbuße der EU, die 2018 gegen Google verhängt wurde, ignoriert der Gigant weiterhin ungeniert geltendes Kartellrecht und bietet auktionsbasierte Lösungen an, die ein klarer Affront sind gegen die Hoheit der europäischen Kartellbehörden. Dies sind unsere Hauptbeweggründe, uns mit Freunden von anderen alternativen Suchmaschinen zusammenschließen. Nachdem auch das US-Justizministerium kartellrechtliche Vorwürfe gegen Google erhoben hat, fordern wir gemeinsam eine erneute Untersuchung der Dominanzstellung von Google. Gespräche zwischen der Europäischen Kommission, Google und den Betreibern alternativer Suchmaschinen sind dringend erforderlich, insbesondere im Hinblick auf die Pay-to-Play-Auktion von Android.

Google kontrolliert die Branche auf denkbar einfache Weise, indem die Organisation für das Recht bezahlt, als Standard-Suchmaschine auf allen gängigen Browsern installiert zu werden, und zudem nicht nur Inhaber des weltweit beliebtesten Browsers Chrome ist, sondern auch des Betriebssystems Android. Darüber hinaus kontrolliert Google Gmail, den größten E-Mail-Dienst weltweit, sowie mit YouTube die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Dieser Bündelung sorgt dafür, dass sich die Nutzer stets im Google-System bewegen und immer wieder zur Hauptsuchmaschine zurückgeführt werden, was eine finanzielle Macht schafft, der kein Konkurrent gewachsen ist.

Wir wünschen uns ein dem Kartellrecht entsprechendes Ende dieser Machtkonzentration – keine einzelne Organisation sollte so zahlreiche und zentrale Zugangspunkte zum Internet kontrollieren. Wir fordern eine EU-weite Regelung, die gewährleistet, dass alle Anbieter, egal, wie groß oder klein sie auch sein mögen, auf allen Browsern und Betriebssystemen gleich sichtbar sind. Wenn man allen Akteuren den gleichen Zugang gewährt wie Google, können sich die Nutzer für die von ihnen bevorzugte Suchmaschine entscheiden, was langfristig zu einem faireren Wettbewerb auf unserem Markt beitragen wird.

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