Heute ist Tag der Erde. Zum 45.Jahrestag dieses wichtigen Datums, haben wir Anna Roesinger von WeForest um einen Gast-Beitrag gebeten. Anna ergreift die Gelegenheit um unsere Aufmerksamkeit darauf zu lenken, was Wissenschaftler die “fast vergessene Ressource” genannt haben: die Böden der Erde.
Im vergangenen Jahr tauften Wissenschaftler die Böden der Erde als die “fast vergessene Ressource”. Es überrascht daher nicht, dass die UNO das Jahr 2015 zum Internationalen Jahr der Böden ausgerufen hat.
Böden werden allzu oft wie ‘Schmutz’ behandelt, sind sie doch von entscheidender Bedeutung für das Leben und hängen sie mit praktisch allen Aspekten unseres Lebens zusammen. Böden sind unsere Ernährungsquelle und spielen auch in der Erhaltung von Biodiversität eine entscheidende Rolle.
Heute ist Tag der Erde und somit der richtige Augenblick und eine besondere Gelegenheit um Böden wieder ins Rampenlicht zu stellen. Nehmen wir unsere Böden überhaup wahr? Sind wir uns dessen bewusst, dass es nicht nur Beton und Asphalt gibt?
Tatsächlich gibt es verschiedene Arten von Böden: vom tiefen und dunklen anbaufähigen, fruchtbaren Boden - für die Landwirtschaft von grundlegender Bedeutung - zu den eher lehmigen Wüsten- und Torfböden.
Böden sind überall wichtig. Doch in manchen Regionen der Welt sind sie viel empfindlicher als in anderen. Ein perfektes Beispiel um dies zu verdeutlichen ist [Burkina Faso](GHOST_URL/neues-projekt-noch-mehr-baeume/.
So habe ich während meiner letzten Reise nach Burkina Faso wirklich über die verschiedenen Arten von Böden gestaunt. An manchen Orten deckt eine rote, eisenhaltige Bodenschicht die darunterliegende Felsen. Während in anderen Gebieten der Boden wiederum sandiger ist.
Besonders im nördlichen Teil des Landes, in der Savanne und in der Sahelzone, ist die Bodenkruste sehr hart und teilweise wasserundurchlässig. Geringe Niederschläge und rauer Wind treiben die Bodendegradation und Wüstenbildung weiter.
Die gute Nachricht ist, dass die Erosion undDegradation der Böden in Burkina Faso noch reversibel sind. Mit den passenden Technologien und die Einbeziehung der lokalen Gemeinden, können Wälder wieder hergestellt und somit auch die Ökosystemfunktionen aufrechterhalten werden.
Als ich Lilengo besuchte, ein Dorf in der Sahelzone wo bereits neue Wälder wachsen, fragte ich seinen Häuptling Makhmoud, was der Name des Ortes eigentlich bedeutet. Er berichtete mir, es hieße so viel wie “Terre Nue”, zu Deutsch: “unfruchtbarer Boden”.
Am heutigen Tag, am Tag der Erde, muss ich mich wieder an dieses Gespräch erinnern. Wir sollten alle das Internationale Jahr der Böden und den Tag der Erde dafür nutzen, um uns Gedanken darüber zu machen, wie wir unsere Böden besser beschützen können.
Wer weiß, vielleicht kann Lilengo eines Tages in “bewaldeter Boden” umbenannt werden.
Geschrieben von: Anna Roesinger, WeForest.